Suhrkamp. 1994 — 223 S.
Seit langem gehört es zum Wissensbestand der Soziologie, daß Fühlen und Handeln in Intimbeziehungen an kulturellen Imperativen orientiert sind und daß selbst sexuelle Beziehungen in Phantasie und Praxis diesem Einfluß Einschränkung und Steigerung verdanken. Die semantischen Codes, die diesen Einfluß steuern, unterliegen ihrerseits einem historischen Wandel. In einer gut dreihundertjährigen Entwicklung reagiert die Form der Liebessemantik auf eine zunehmende gesellschaftliche Ausdifferenzierung personaler, privater Intimität. Sie entwickelt sich von Idealisierung über Paradoxierung zur heutigen Problemorientierung.
Vorwort
Gesellschaft und Individuum: Persönliche und unpersönliche Beziehungen
Liebe als symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium
Evolution von Kommunikationsmöglichkeiten
Evolution der Liebessemantik
Freiheit zur Liebe: Vom Ideal zum Paradox
Passion: Rhetorik des Exzesses und Erfahrung der Instabilität
Von der Galanterie zur Freundschaft
Leitdifferenz plaisir/amour
Liebe gegen Vernunft
Auf dem Wege zur Individualisierung: Gärungen im 18. Jahrhundert
Einbeziehung der Sexualität
Die Entdeckung von Inkommunikabilität
Romantische Liebe
Liebe und Ehe: Zur Ideologie der Reproduktion
Was nun? Probleme und Alternativen
Liebe als System der Interpenetration
Regi s ter